Duke Garwood

13 Jahre nach seinem letzten Auftritt im Restaurant Viadukt steht er wieder auf unserer Bühne: DUKE GARWOOD. Die Freude ist gross, zumal in der Zwischenzeit eine Reihe toller Alben des Londoners erschienen sind. Sein glimmender Blues-Rock kommt mit minimalstem Instrumentarium aus, doch ist es gerade diese Kargheit und das Insistieren auf einfachen Riffs, die seine Musik so atmosphärisch machen. Da klingen Captain Beefheart mit und Muddy Waters, trotzdem könnten diese Songs kaum zeitgemässer sein. Schwach leuchtende Orgelgirlanden ranken sich durchs dürre Gitarrengeäst, ein mit Jazz-Besen getrommelter Beat gibt den Pulsschlag vor, manchmal heult ein Baritonsax den Mond an. Mit dem grossen Grunge-Melancholiker Mark Lanegan nahm Garwood zwei gemeinsame Alben auf - «Black Pudding» und «With Animals“. Und auf Lanegans Schlüsselwerk «Blues Funeral» spielte er Klarinette und Gitarre. Zwei Seelenverwandte hatten sich gefunden - bis Lanegan 2022 starb. Garwood trägt die Fackel weiter durch die schlecht beleuchteten Kammern der Amerikanischen Blues- und Folkgeschichte und lässt die Schatten ihrer Geister tanzen.

Text von BogenF